Augenflimmern äußert sich als flimmernde Linien, blitzende Punkte oder ein silbriger Schleier vor den Augen. Mal verschwindet das Phänomen nach wenigen Minuten von allein, mal hält es länger an und beeinträchtigt das Sehen deutlich.
Die Ursachen sind vielfältig und können nachhaltige Schäden bedeuten. Aber wann ist es nur lästig und wann ein Warnsignal, das sofort ärztlich abgeklärt werden muss? Die wichtigsten Informationen erhalten Sie in diesem Blogbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Symptom: Augenflimmern äußert sich als Zickzacklinien, Lichtblitze oder Schleier.
- Gefahr: Augenflimmern kann harmlos sein, ist jedoch gefährlich, wenn es zusammen mit Lichtblitzen, Schatten, Gesichtsfeldausfällen oder neurologischen Symptomen auftritt.
- Ursachen: Die Auslöser reichen von Augenmigräne, Kreislaufschwäche, Stress und Bildschirmarbeit hin zu ernsten Krankheiten wie Glaskörperabhebung, Netzhautschäden (Riss oder Ablösung), Sehnerventzündung und Durchblutungsstörungen.
- Behandlung: Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Während in einfachen Fällen bereits Ruhe und Migränemittel helfen können, sind bei ernsteren Erkrankungen auch Kortisontherapien oder Operationen erforderlich.
- Vorbeugung: Zur Vorbeugung helfen ein gesunder Lebensstil, Pausen bei Naharbeit, Stressreduktion und regelmäßige augenärztliche Kontrollen zur Früherkennung von Risiken.
Was ist Augenflimmern?
Augenflimmern ist die Wahrnehmung von unregelmäßigen Lichtmustern, die sich im Gesichtsfeld bewegen oder pulsieren. Diese können als flackernde Zickzacklinien, blitzende Punkte, silbrig schimmernde Flächen oder wellenartige Strukturen erscheinen. Manche Betroffene berichten, dass diese Effekte am Rand des Blickfelds beginnen und sich nach innen ausbreiten, andere erleben ein großflächiges, leicht transparentes „Lichtschleier“-Phänomen.
Augenflimmern kann ein kurzes, nur wenige Sekunden dauerndes Ereignis sein. Es kann sich aber auch über eine längere Zeitspanne von bis zu einer halben Stunde hinziehen.
Das Flimmern der Augen kann plötzlich auftreten oder sich langsam aufbauen, in einem oder beiden Augen gleichzeitig. Da das Gehirn die Seheindrücke beider Augen zu einem einzigen Bild verschmilzt, ist für Betroffene oft nicht klar erkennbar, ob nur ein Auge oder beide betroffen sind.
Ist Augenflimmern gefährlich?
Die meisten Fälle sind zwar harmlos, doch der Eindruck „Es flimmert nur kurz, das geht schon weg“ kann trügerisch sein. Problematisch ist nicht das Flimmern allein, sondern seine Begleitsymptome. Augenflimmern kann zwar auf eine harmlose Überlastung hindeuten, wird aber zum Alarmsignal, wenn bestimmte Symptome hinzukommen. Treten zusätzlich Lichtblitze, ein plötzlicher Schatten im Sichtfeld oder sogenannter Rußregen auf, kann dies auf eine Netzhautablösung hindeuten und erfordert die sofortige Untersuchung durch einen Augenarzt.
Selbstdiagnosen sind riskant, da verschiedene Augenerkrankungen ähnliche Symptome verursachen können. Nur eine fachärztliche Untersuchung kann klären, ob akuter Handlungsbedarf besteht.
Ursachen für Augenflimmern
Die Ursachen für Augenflimmern sind vielfältig. Es beginnt mit harmlosen, vorübergehenden Reizungen und geht über zu schwerwiegenden Erkrankungen der Netzhaut oder des Sehnervs. Medizinisch lassen sich die Ursachen in zwei Gruppen einteilen:
- akute, vorübergehende Auslöser
- chronische, strukturell bedingte Veränderungen
Auch systemische Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes können eine Rolle spielen, ebenso wie neurologische Störungen.
Ursachen für dauerhaftes Augenflimmern
Eine der häufigsten Ursachen für dauerhaftes Augenflimmern ist die Glaskörperabhebung. Mit zunehmendem Alter verflüssigt sich der ursprünglich gelartige Glaskörper und kann sich teilweise oder vollständig von der Netzhaut lösen. Diese mechanische Reizung erzeugt Lichtblitze und Flimmern.
Auch Netzhautrisse oder -ablösungen führen zu anhaltenden Flimmereffekten und erfordern sofortige Behandlung. Durchblutungsstörungen der Netzhaut, zum Beispiel durch Gefäßverschlüsse, können ebenfalls zu dauerhaften Veränderungen führen.
Außerdem können Erkrankungen des Sehnervs, insbesondere die Sehnerventzündung (Optikusneuritis) dauerhaftes Augenflimmern auslösen. Hierbei wird die Weiterleitung der Lichtsignale zum Gehirn gestört, was sich in Form von Flimmern, Farbverlusten oder unscharfem Sehen äußert.
Ursachen für vorübergehendes Augenflimmern
Bei dem vorübergehenden Augenflimmern handelt es sich häufig um eine Augenmigräne (ophthalmische Migräne). Charakteristisch ist eine langsam wachsende Zickzackstruktur, die das Blickfeld für 20–30 Minuten überzieht und danach verschwindet. Die Ursache liegt meist in einer vorübergehenden Minderdurchblutung bestimmter Hirnareale.
Weitere kurzfristige Auslöser sindKreislaufschwäche, Blutdruckabfälle, niedriger Blutzucker oder Überanstrengung der Augen. Letzteres tritt häufig ein, wenn Sie zu lange an einem Bildschirm arbeiten und keine Pause einlegen.
Auch psychische Belastung und Schlafmangel können das Sehen so beeinträchtigen, dass es zu flimmernden Eindrücken kommt.
Ursachen von Augenflimmern im Überblick
Vorübergehend:
- Augenmigräne
- Kreislaufschwäche, Blutdruckabfall, niedriger Blutzucker
- Stress, Überanstrengung, Schlafmangel
Dauerhaft:
- Glaskörperabhebungen
- Netzhautrisse oder -ablösungen
- Durchblutungsstörungen der Netzhaut
- Sehnerventzündungen
Symptome: Wie unterscheidet sich Augenflimmern von anderen Sehstörungen?
Die Lichtmuster sind in Bewegung, pulsieren, wandern oder verändern ihre Form. Dies unterscheidet sie von festen, unbeweglichen Trübungen wie bei Mouches volantes, die bei jeder Augenbewegung passiv mitschwimmen.
Flimmern kann außerdem von Farbveränderungen, unscharfen Konturen oder verzerrten Linien begleitet sein. Patienten beschreiben oft, dass sich das Blickfeld während einer Episode instabil anfühlt, so als würde es „vibrieren“.
Ein erfahrener Augenarzt kann anhand der genauen Beschreibung und Dauer der Symptome bereits wichtige Rückschlüsse auf die Ursache ziehen.
Wann ist Flimmern vor dem Auge gefährlich?
Gefährlich wird es, wenn das Flimmern plötzlich, heftig und ohne erkennbaren Grund auftritt. Es ist besonders problematisch, wenn Lichtblitze, ein dunkler Schatten oder ein Vorhang im Sichtfeld hinzukommen. Diese Kombination kann auf eine Netzhautablösung hindeuten, bei der sich die empfindliche Schicht von ihrer Unterlage löst. Ohne rasche Behandlung droht der Verlust des Augenlichts.
Auch Flimmern in Verbindung mit neurologischen Symptomen wie Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen muss sofort ärztlich abgeklärt werden, da hier möglicherweise ein Schlaganfall vorliegt.
Wann sollte man mit Augenflimmern einen Augenarzt aufsuchen?
Suchen Sie sofort Hilfe, wenn das Flimmern neu auftritt, sich verstärkt oder mit zusätzlichen Symptomen einhergeht. Auch wiederholtes, scheinbar grundloses Flimmern sollten Sie nicht ignorieren, wenngleich es von allein verschwindet. Wie Sie bereits erfahren haben, können hinter solchen Episoden ernsthafte Erkrankungen stecken.
Flimmern vor dem Auge und Augenmigräne
Die Augenmigräne ist eine spezielle Form der Migräne, bei der die Sehstörungen im Vordergrund stehen. Sie treten mit oder ohne begleitenden Kopfschmerz auf.
Charakteristisch sind geometrische Zickzacklinien, Lichtblitze oder schimmernde Flächen, die sich langsam über das Gesichtsfeld bewegen und nach etwa einer halben Stunde wieder verschwinden.
Ursache ist keine Augenerkrankung im engeren Sinn, sondern eine vorübergehende Minderdurchblutung im visuellen Zentrum des Gehirns. Diese Migräneform muss von Netzhauterkrankungen unterschieden werden, da sich die optischen Effekte ähneln können, aber völlig unterschiedliche Behandlungen erfordern.
Wie wird Augenflimmern diagnostiziert?
Am Anfang steht das ausführliche Patientengespräch. Hier erfragt der Augenarzt nicht nur Art, Dauer und Häufigkeit des Flimmerns, sondern auch mögliche Begleitsymptome, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und familiäre Risikofaktoren.
Es folgt eine gründliche augenärztliche Untersuchung, oft mit Pupillenerweiterung, um den Glaskörper und die Netzhaut vollständig einsehen zu können. Je nach Verdacht kommen spezielle Verfahren wie Gesichtsfeldmessung, Farbwahrnehmungsprüfung, Netzhautspiegelung, optische Kohärenztomografie (OCT) oder eine Sehnervleitungsprüfung (VEP) zum Einsatz.
Ziel ist es, harmlose Ursachen sicher von akuten Notfällen zu trennen.
Behandlung von Augenflimmern
Die Therapie von Augenflimmern hängt immer von der Ursache ab. Vorübergehende Formen wie eine Augenmigräne oder Kreislaufschwäche sind meist harmlos und können mit einfachen Maßnahmen gelindert werden. Dauerhafte oder plötzlich auftretende Flimmerphänomene benötigen eine gezielte medizinische Behandlung.
Behandlung von dauerhaftem Augenflimmern
Hier richtet sich die Therapie nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Bei einer Netzhautablösung oder einem Riss müssen Sie umgehend operiert werden.
Eine Sehnerventzündung wird mit hoch dosiertem Kortison behandelt, um die Entzündung zu stoppen und die Sehleistung zu stabilisieren.
Durchblutungsstörungen erfordern oft eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten oder Internisten, um Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Blutfettwerte zu behandeln.
Behandlung von vorübergehendem Augenflimmern
Bei einer Augenmigräne steht die Linderung der Symptome im Vordergrund. Ruhe, Abdunkeln des Raumes und gezielte Migränemedikamente helfen bei der Linderung. Kreislauf bedingtes Flimmern lässt sich oft schon durch Flüssigkeitszufuhr, leichte Bewegung oder eine stabile Körperlage bessern.
Was kann man selbst gegen Flimmern vor dem Auge machen?
Achten Sie auf ausreichend Pausen bei Naharbeit, blinzeln Sie bewusst häufiger und sorgen Sie für eine angenehme, blendfreie Beleuchtung.
Eine ausgewogene Ernährung, stabile Kreislaufwerte, regelmäßige Bewegung und erholsamer Schlaf tragen wesentlich zur Augengesundheit bei. Führen Sie ein Symptomtagebuch, um mögliche Auslöser zu erkennen und künftig zu vermeiden.
Wie kann man Augenflimmern vorbeugen?
Die beste Vorsorge ist eine Kombination aus gesunder Lebensweise und regelmäßiger Kontrolle beim Augenarzt. Halten Sie Blutdruck und Blutzucker im Normalbereich, vermeiden Sie lange Phasen ohne Bewegung und gestalten Sie die Bildschirmarbeit ergonomisch.
Auch die Kontrolle auf Frühzeichen von Netzhautveränderungen kann spätere Komplikationen verhindern.
Augenarzt Fazit: Flimmern vor den Augen als Warnsignal
Augenflimmern ist ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Es kann eine harmlose Überlastung sein, aber eben auch eine ernsthafte Erkrankung der Netzhaut oder des Sehnervs.
Relevant ist nicht, wie stark Sie das Flimmern empfinden, sondern in welchem Zusammenhang es auftritt. Treten zusätzlich Lichtblitze, Schatten oder Gesichtsfeldausfälle auf, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen.
Auch wiederholtes oder neu auftretendes Flimmern ohne erkennbare Ursache sollte abgeklärt werden. Denn je früher die Ursache erkannt wird, desto besser lassen sich mögliche Folgeschäden verhindern und die Sehfähigkeit erhalten.

